Skulpturen Intro

vom Baum zum Objekt,
„eine Kunst und viel Liebe!“

Gedanken zur Entstehung meiner Kunstobjekte

Du bekommst das Gespür für die Schönheit, die allenthalben der Natur innewohnt und wenn Du diese Schönheit wahrgenommen hast, wirst Du immer wieder in ihren Bann gezogen, Du wirst sie lieben !

Holz hat schon immer eine spezielle Faszination auf mich ausgeübt. Holz ist schier unerschöpflich vielfältig, weich, hart, dick, dünn, frisch geschnitten und gesund, verkohlt oder alt und schon im Verwesungsprozess, wobei letzterer, oft als minderwertig verachtet, eine sehr stark geprägte Individualität besitzt, welche mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann zieht und inspiriert.

Ich arbeite fast ausschließlich mit Holz, welches ich mir direkt aus dem Wald hole, wobei ich „Abfallholz“ von Holzschlägen oder aber schon länger im Wald verweilendes Holz aufsammle, welches mehr oder weniger weit in seinem Verrottungsprozess fortgeschritten sein kann.

Auf meinen Streifzügen durch die Wälder wird mir immer wieder bewusst, dass die Natur eigentlich perfekt ist, so dass ich mir nicht anmaßen würde etwas verbessern zu wollen, denn da gibt es wirklich nichts, was zu verbessern wäre! So fordern mich denn auch die aufgespürten, natürlichen Fundobjekte mit ihrer Form, ihrer organischen Erscheinung auf, die Gesetzmäßigkeiten des Gewachsenen sehr genau zu betrachten und zu respektieren. Ich lasse mich inspirieren von diesen Materialien die mich umgeben, von der wilden Schönheit der Natur welche manchmal chaotisch, manchmal klar geordnet daher kommt und meine Gefühle beflügelt.

Bevor die Säge oder das Stemmeisen ansetzt, gilt es mit den Rohlingen in Zwiesprache zu treten, sie zu beobachten, auf sich wirken zu lassen, zu entdecken und neue Bezüge zu schaffen, damit es mir gelingt, durch die anstehende, gezielte Umwandlung, die strukturellen Eigenschaften so offen zu legen, dass der Betrachter des fertigen Kunstwerks auf die faszinierenden Wesensmerkmale der Natur sowie auf die Vollkommenheit der natürlichen Formen und Strukturen aufmerksam wird. Es ist eine Arbeit im Fluss der Natur, keine Zerstörung, eher eine feinfühlige Freilegung der eingebetteten Formen und Strukturen.

Während der Entstehung eines Kunstwerks muss Du fortwährend das Verhalten des Werkstoffs Holz erforschen und beobachten. Dieses Verhalten, welches mich immer aufs Neue fasziniert (z.B. die Veränderung durch den Trocknungsprozess), gilt es nach Möglichkeit mit in die Gestaltung einzubeziehen. Es ist die intensive Auseinandersetzung mit dem Material, das geduldige Beobachten und Erforschen seiner Eigenschaften und Möglichkeiten sowie das Erkennen der zu schaffenden Spannungsfelder aus Formen und Strukturen, welche im Zentrum des kreativen Prozesses, des Formwerdens, stehen.

Es bedingt aber auch der vollen Akzeptanz der vom immer lebendigen Werkstoff Holz ausgehenden und nicht kontrollierbaren Eigendynamik, welche Risse, Verformungen oder Farbveränderungen hervorbringen kann, die meines Erachtens nach, dem Kunstobjekt aber erst das Echtheitszertifikat aufdrücken.

Meine Skulpturen leugnen nie ihre Herkunft. Einige sagen ihnen eine sinnliche Ausstrahlung nach. Dies ist normal, da sie die organischen Formen der Natur widerspiegeln welche ihnen als Vorbild dienen.  Da sie immer einen Teil ihrer natürlich gewachsenen Formen und Strukturen beinhalten, verleiht dies ihnen ihre absolute Echtheit und Einmaligkeit. Es sind Unikate, es gibt keine Kopie, da es niemals möglich wäre, die Vorgaben der durch die Natur geschaffenen Formen und Strukturen im Detail zu vervielfältigen.

In der Hoffnung Deine Neugierde geweckt zu haben, wünsche ich Dir und allen, ob Betrachter, Liebhaber oder Besitzer meiner Skulpturen, dass Ihr Euch an diesen erfreut indem Ihr sie auf Euch einwirken lasst, sie mit allen Sinnen intensiv aufnehmt und euch einfach an den einzigartigen, spannungsvollen und sich immer wieder verändernden Vorgaben der Natur erquicken werdet.

Gerne erwarte ich Dein feedback unter der Rubrik „Kontakt“

herzlichst,

Jean-Paul