Jos THIEFELS

An meinen Vater Jos THIEFELS

meine bescheidene Widmung an den Menschen welcher mich alles gelernt hat !

Mein Vater war ein begeisterter Amateurfotograf. Im Jahre 1918 geboren begann er in den späten 1930er Jahren mit der Fotografie, fortwährend nur in schwarz-weiß. Erst um die 1980er Jahre hat er seine Dunkelkammer aufgegeben um sich der Positiv Farbfotografie zu widmen (Diapositiv) in welcher er fast ausschließlich sein Lieblingsthema, die Natur, abbildete, dies vermehrt mit Makroaufnahmen. Seit seinen jungen Jahren war mein Vater immer sehr eng mit der Natur verbunden wobei er sich vornehmlich der Studie der einheimischen Flora widmete, so dass er in seinem Umfeld schnell den Beinamen „Grasdoktor“ erhielt. Somit war mir auch gegönnt bei unseren gemeinsamen Streifzügen durch die Natur sehr viel von seinem Wissen über Flora und Fanau zu erfahren.

Der erste Fotoapparat an den ich mich erinnern kann und mit welchem ich das Privileg hatte als etwa zehn jähriger zukünftiger „Fotograf“ meine ersten Foto Erfahrungen zu sammeln war eine PAXETTE mit dem Format 24 x 36, welche ich heute noch besitze. Die meist benutzten Filme waren der ILFORD FP4 mit normaler Empfindlichkeit sowie der KODAK TriX für hohe Empfindlichkeit. Die Dunkelkammer meines Vaters, obschon sie nie abgeschlossen wurde, war der einzige Raum in unserm Haus dessen Zutritt uns Kindern verboten war. So kann man sich meine Begeisterung vorstellen als ich das erste Mal meinem Vater bei seiner Arbeit in der Dunkelkammer zusehen durfte, dieser magische, geheime Ort, an welchem, unter gedämpftem Orangelicht, die Fotos diese Welt erblickten oder besser gesagt die Welt die Fotos erblickte.

So kam es, dass die Leidenschaft des Vaters zur (analogen) schwarz-weiß Fotografie den jungen Jean-Paul schleichend aber unwiderruflich in den Bann zog und bis heute nicht mehr losgelassen hat. Die Einführung in die Fotografie durch meinen Vater war vollständig aber niemals bedrängend. Auch wenn mein Vater die technische Seite der Fotografie komplett beherrschte, war es immer das Bild welches im Mittelpunkt seiner fotografischen Arbeit stand, also die artistischen Werte welche am Ende der technischen Prozedur vorlagen. So ist es nicht verwunderlich, dass meine Blick und mein Auge geschärft wurden da mein Vater auch für seine Arbeiten den Schwerpunkt auf den Bildaufbau und den Inhalt der Fotos legte.

Danke dir Papa, denn im Nachhinein hab ich nie mehr eine solch tiefe Verbundenheit wie mit dir erfahren können!

Die folgende Bilderauswahl betrifft die Jahre 1952-1953. Das von meinem Vater zurückgelassene Negativarchiv erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren. Im Zuge der fortgeführten Digitalisierung der Negative, werde ich laufend, in chronologischer Folge, „neue“ Fotos einstellen. Falls es Sie interessiert, schauen Sie von Zeit zu Zeit hier vorbei, ich denke es wird sich lohnen!

auf Foto klicken zum vergrössern oder sie slide show abzuspielen